Zuhören

Alle reden und keiner hört zu!

Atze Schröder hat es mal auf den Punkt gebracht.

 

Wie wir in Gesprächen filtern

Es gibt Dinge, die man irgendwann einfach nicht mehr hört.

Hier an der Mosel fährt die Bahn durch viele kleine Ortschaften.
Ich kenne sehr viele Leute, die direkt an der Bahnstrecke wohnen.
Sie hören die vorbeifahrenden Züge gar nicht mehr.

Ich wohne in der Nähe einer Kirche.

Jede Viertelstunde schlagen die Kirchenglocken.
Am Anfang war das sehr nervig.
Heute? Höre ich sie sehr selten.
Mein Gehirn filtert sie weg. Weil sie eben „immer da“ sind.

So funktioniert unser Gehirn:
Es schützt uns, indem es Gewohntes ausblendet.

Es sortiert für uns vor, damit wir nicht untergehen in all den Reizen.

Genau das passiert leider auch in Gesprächen.

Wir denken, wir hören zu. Aber wir filtern längst.
Wir hören Worte, aber nicht unbedingt die Bedeutung.
Wir nicken, hören zu, aber planen innerlich schon unsere Antwort.
Oder den nächsten Termin. Oder die To-do-Liste.
Oder man unterbricht den anderen und stellt ständig Rückfragen.

Einfach mal abzuwarten, was gesagt wird, kann ein Gamechanger sein.

 

Zuhören um zu verstehen

Früher war das bei mir auch so.
Ich wollte schnell wieder zu Wort kommen.

Habe zu viel gelabert und unterbrochen.

Wollte meine Sicht einbringen. Meinen Senf dazugeben.
Ich dachte, es wird erwartet, dass ich direkt eine Antwort parat habe.

Aber das stimmt nicht.

Im Gegenteil.
Manche Worte brauchen Stille, um zu wirken.

Heute ist es mein Beruf den Klientinnen zuzuhören.
Aber auch im privaten Bereich hat sich meine gesamte Haltung Menschen gegenüber geändert.
Heute höre ich bewusst zu. Ich lasse öfter Pausen zu.
Ich sage auch mal nichts.

Weil ich gemerkt habe:

In diesem Nicht-Reagieren liegt manchmal mehr Wertschätzung als in jeder Antwort.

Zuhören ist machmal anstrengend und etwas unbequem.
Aber es ist das, was wirklich verbindet.
Denn echtes Zuhören ist nicht nur „den Mund halten“.
Es ist eine Haltung.
Eine Entscheidung, ganz da zu sein.
Nicht zu werten. Nicht sofort zu analysieren.

Zuhören bedeutet:
den anderen wirklich wahrnehmen.

Sich selbst zurücknehmen und die eigene Meinung mal hinten anstellen.

Raum lassen, damit etwas entstehen kann.

Und das ist in unserer schnellen, lauten Welt fast schon ein Luxus geworden.

Und es betrifft nicht nur private Gespräche.
Auch in der Zusammenarbeit mit unseren Kundinnen und Kunden ist das entscheidend.

 

Unsere Kundinnen und Kunden besser verstehen

Wenn du nur darüber sprichst, was du anbietest, bleibt oft wenig hängen.
Aber wenn du zuhörst, also wirklich zuhörst, dann hörst du auch, was die andere Person eigentlich sucht.
Was braucht sie wirklich? Welches Problem kannst du lösen?
Welches Produkt oder welche Dienstleistung von dir passt optimal dazu?

Nicht immer ist das klar formuliert.
Manchmal ist es zwischen den Zeilen.
Oder in einem Nebensatz.
Oder in dem, was nicht gesagt wird.

Verkauf beginnt mit Verstehen.
Und Verstehen beginnt mit Zuhören.

Nicht mit PowerPoint.
Nicht mit Pitches.
Sondern mit Raum.

 

Zwischen den Zeilen lesen

In meiner Arbeit mit Nachfolgerinnen stelle ich fest:
Da ist ein Satz.
Ein Halbsatz.
Eine kleine Irritation.
Eine Geste. Ein Blick.

Und wenn ich diesen Moment wahrnehme, wenn ich ihn nicht gleich überspiele oder beantworte, dann entsteht oft genau dort der Durchbruch.

Zuhören ist nicht schwach. Es ist stark.
Und es macht den Unterschied.

Denn wer sich gehört fühlt, bleibt.
Wer gehört wird, kann sich zeigen.
Und wer bereit ist wirklich zuzuhören, schafft Vertrauen.

Hast du das Gefühl, dass dir in deinem Unternehmen manchmal etwas entgeht. Dass etwas nicht gesagt wird, aber trotzdem im Raum steht?
Dann lohnt es sich, genauer hinzuhören. Und genau da setzen wir an.

Lass uns sprechen und herausfinden, was zwischen den Zeilen steckt.